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Michael von der Heide mit grandiosem neuem Album

Autorenbild: Moel MaphyMoel Maphy

Er ist ein musikalisches und sprachliches Chamäleon. Er kennt trotz adligem Namen keine Standesdünkel, verblüfft und reüssiert immer wieder mit Projekten in den unterschiedlichsten Stilrichtungen.

«Ich fang noch einmal an / Ich weiss, dass ich das kann / Irgendwo zwischen Rio Amden und Amsterdam», singt Michael von der Heide in «Tag aus Papier» zu einem leichten Bossa Nova-Groove. Die Zeichen stehen auf Aufbruch. Das nunmehr zwölfte Album «Rio Amden Amsterdam» ist zwar kein gänzlicher Neustart, aber dennoch ein Ausflug in neue Gefilde.

Unter der Ägide des Erfolgsproduzenten Thomas Fessler (Sina, Adrian Stern, Nickless) erfüllte sich Michael von der Heide einen lang gehegten Wunsch und spielte mit einer Schar exzellenter Jazzmusiker und dem Kaleidoscope String Quartet ein zauberhaftes, dreisprachiges Herbstalbum ein, das flink zwischen Chanson, Jazz und Pop

oszilliert.

Neu im musikalischen Kosmos von Michael von der Heide ist auch die Luzerner Sängerin und Multiinstrumentalistin Heidi Happy, die letzthin bereits Alben von Yello und Stephan Eicher veredelte und nun zum ersten Mal für einen anderen Künstler Texte vertonte.

Duett mit ESC-Star

Das zweite Duett auf dem Album ist gleichzeitig die erste Single und eine Wiederbegegnung: Die Westschweizer Sängerin und Pianistin Daniela Simmons, wie Michael von der Heide ESC-erprobt (2. Platz mit dem Lied «Pas pour moi» 1986 in Bergen), schrieb für ihn bereits den Text zu «Prière» auf dem Erfolgsalbum «30°». Nun sind sie erstmals gemeinsam im leicht angejazzten Pop-Chanson «Ce soir» zu hören, der davon handelt, immer wieder an die Liebe zu glauben, obwohl man sie noch nicht gefunden hat, und in dem sich beide Stimmen zum Tanz auf den Dächern des sehnsüchtig erträumten siebten Himmels vereinen. Marcel Wild wiederum, der auch den von der Heide-Klassiker «Hinderem Berg» mitkomponierte, erschuf für das neue Album «Tüüf underem Schnee».

Zu den Klängen einer Kirmes-Orgel singt von der Heide von einem kleinen blauen Veilchen, das noch tief unter dem Schnee vergraben ist, sich aber bereits darauf vorbereitet, im Frühling die Welt etwas schöner und bunter zu machen. Ein Volkslied im besten Sinne und hätte es dieses Walzerli damals schon gegeben, wäre es wohl eines jener Lieder gewesen, die Michael von der Heide jeweils als Kind im heimatlichen Amden hoch über dem Walensee den zu Besuch weilenden Touristen vorgesungen hätte. Vom 11-jährigen Michael und den Stationen auf dem Weg in die grosse weite Welt des Showbusiness handelt schliesslich das augenzwinkernde «Zuhause konnte ich es noch», dessen Text der ehemalige Baby Jail- und Schtärneföifi-Frontmann Boni Koller verfasste.

Nahtlos betten sich zwischen die neuen Songs einige mit Sorgfalt ausgewählte Coverversionen: Der norwegische Posaunist und Arrangeur Øyvind Braekke steckte Juliane Werdings mysteriöses «Eiskalter Sommer», in dem Träume an eine längst vergangene Tragödie aufblitzen, die immer noch wie ein Schatten über einer Stadt am Rande eines Vulkans liegt, in ein feuriges Swing-Jazz-Arrangement. «Träume erfrieren, wenn niemand da ist, der sie träumen will», sang Rio Reiser 1985 in dem für die Tatort-Folge «Im Herzen Eiszeit» komponierten «Träume». Es ist eine nachdenkliche Betrachtung über die Flüchtigkeit der Momente und all das, was längst verschwunden und überwunden ist.

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