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PinkPanorama 2015 unter dem Motto «Vorbilder»

red

Die 14. Ausgabe vom PinkPanorama findet dieses Jahr vom 12. bis 18. November 2015 im stattkino Luzern statt. Das lesbischwule Filmfestival widmet sich heuer dem Thema «Vorbilder».

Immer mehr Bereiche unseres Lebens verlagern sich, zumindest teilweise, in die Öffentlichkeit. Durch die digitalen Medien erhalten wir tiefen Einblick in das Leben von Personen und machen uns damit ein Bild von ihnen. Die Selbstdarstellung vieler Menschen führt dazu, dass wir uns immer häufiger mit ihnen vergleichen. Während wir uns von den einen Personen distanzieren, sehen wir andere als persönliches Vorbild.

Wichtig für Identitätsfindung

Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transmenschen und queere Personen (LGBTQ) haben Vorbilder eine ganz zentrale Bedeutung. Denn gerade im Prozess der eigenen Identitätsfindung sind Rollenbilder enorm hilfreich und wichtig. Sie dienen einerseits der Abgrenzung, schaffen aber auch Orientierung. Gerade beim persönlichen Coming-Out sind für viele Vorbilder wichtig.

Queere prominente Personen gehen ganz unterschiedlich mit ihrer sexuellen Identität um. Die einen machen kein Geheimnis daraus und sehen sich selber als Rollenbilder, so zum Beispiel Sven Epiney, Kurt Aeschbacher, Hella von Sinnen oder Anne Will. Andere Personen stehen nicht öffentlich dazu und ihre sexuelle Orientierung wird erst nach ihrem Tod zum Thema, so z.B. Emilie Lieberherr oder Hans Jucker.

Breite Filmauswahl

Das Thema «Vorbilder» wird beim diesjährigen Pink Panorama auf vielseitige Art beleuchtet:

Im Film «Je suis à toi» eifert der 50-jährige belgische Bäcker Henry einem jungen Südamerikaner nach und stellt diesen bei sich als Lehrling im Betrieb ein. Erst später realisiert er, dass der Jüngling seinem Bild vom Lover nicht gerecht werden kann, da dieser hetero ist und als Escort davon lebt, den Leuten das Bild ihrer Sehnsucht zu vermitteln.

Im Dokumentarfilm «Mirco» beschäftigt sich Regisseurin Silvia Chiogna mit Menschen, die sich über die binäre Geschlechtereinteilung hinwegsetzen. Die drei Protagonistinnen Océan, Theresa und L. Cavaliero bewegen sich jenseits der üblichen Einteilung zwischen Mann und Frau. Sie wollen nicht in eine von zwei Schubladen gedrückt werden und setzen sich für fliessende Gender ein.

«Freeheld» ist ein amerikanischer Spielfilm, der auf einer realen Geschichte basiert. Raurel Hester, eine schwer kranke, pensionierte New Yorker Polizistin, will ihre Rente an ihre junge Lebenspartnerin vermachen. Weil die beiden nicht verheiratet waren, wurde ihnen dies jedoch verwehrt, und die Geschichte wird zum Gerichtsfall.

Dieser Film wartet mit einem prominenten Cast auf; Raurel Hester wird von Julianne More gespielt, während Ellen Page ihre Lebenspartnerin verkörpert.

Festival-Filme

Mit «La belle saison», «Carol» und «Freeheld» zeigt das PinkPanorama dieses Jahr gleich drei Filme, welche zuvor am Internationalen Filmfestival Locarno, respektive am Zurich Film Festival liefen. Dazu Christina Niederer, Verantwortliche Programmation: «Mit diesen beiden Filmen ist es uns gelungen, drei unter Cineasten derzeit angesagte Filme nach Luzern zu holen.»

Schweizer Premiere

Das PinkPanorama wartet auch mit einer Schweizer Filmpremiere auf. Die kanadische Produktion «Love in Time of Civil War» erzählt von Alex, einem selbstbewussten jungen Mann, der seinen Körper an andere Männer verkauft. Eigentlich ist Alex ein Träumer, gibt sich im rauhen Grosstadtmillieu von Montréal aber als harter Kerl.

Podium mit schwulem Regierungsrat

Am Sonntagnachmittag steht das traditionelle Podiumsgespräch zum diesjährigen Schwerpunktthema «Vorbilder» auf dem Programm. Als Gäste diskutieren Martin Klöti (schwuler Regierungsrat aus St. Gallen), Nik Flütsch (Transmann, der nach 46 Jahren seine Identität wechselte) und Corinne Imbach (Gründungsmitglied vom queeren Kulturverein Queer Office). «Eine kontroverse und lustvolle Diskussion rund um Rollenbilder, Identität und gesellschaftlichen Veränderungen ist damit garantiert», so Peter Leimgruber, Vorstandsmitglied von PinkPanorama.

PinkBar als Treffpunkt

Die PinkBar im Kinofoyer vor dem stattkino ist der Treffpunkt während des Festivals. Sie bietet in ungezwungener Atmosphäre vor oder nach dem Film die Möglichkeit für neue Bekanntschaften und Gespräche unter Vertrauten. Jeden Abend stehen hinter der Bar LGBTQ-Vereine und mixen ihre Spezialdrinks; für Abwechslung ist also gesorgt. Die Festivalbar ist täglich ab 18 Uhr geöffnet; Samstag, Sonntag und Dienstag bereits ab 16 Uhr.

www.pinkpanorama.ch


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