Community Vier Luzernerinnen setzen sich für vielfältige Lebensformen ein
Vier queere Frauen treten im neuen Jahr offiziell als Kollektiv Queer Office und als Ablösung der Homosexuellen Arbeitsgruppen Luzern (HALU) auf. Zusammen hinterfragen sie aktiv Normen und Strukturen und erweitern Horizonte. Mit regelmäßigen Veranstaltungen greifen sie Gesellschaftsthemen wie zum Beispiel Homosexualität, Transidentität und Familienvielfalt auf. Damit bieten sie eine Plattform für Meinungsbildung und Vernetzung. Queer Office setzt sich für Sichtbarkeit, gegenseitige Anerkennung und Respekt von verschiede Lebensformen ein.
Aktiv ist die Gruppe schon bald zwei Jahre. Mehr durch ein Zufall gruppierte sich das Kollektiv 2013 um ihr erstes Tabuthema an einem informativen sowie kulturellen Anlass aufzugreifen. Beflügelt machten sie daraufhin in regelmäßigen Abständen weitere Feste. Durch das immer wachsende Engagement und den Willen sich weiterhin aktiv für die Sichtbarkeit von Gesellschaftsthemen einzusetzen, gründeten sie den neuen queeren Luzerner Verein. Ab diesem Jahr veranstalten sie offiziell unter dem Namen Queer Office. Herzstück bleiben die regelmässigen Winter- und Sommerfest Veranstaltungen, welche «non-profit», dafür «all passion» durchgeführt werden. Das nächste Winterfest findet am 7. & 8. Februar im Treibhaus Luzern statt.
Der queere Kulturverein verfolgt das Ziel Menschen und Generationen zu verbinden. Gesucht werden Menschen die in dieses Kollektiv eintreten und Queer Office über das ganze Jahr tatkräftig unterstützen möchten. Zudem können Einzelpersonen oder auch andere Organisationen sich beim Verein als sogenannte «Friends» engagieren. Friends sind Menschen und Organisationen, die zusammen mit Queer Office gezielt auf eine Veranstaltung oder ein Projekt hinarbeiten möchten. Mit ihrem Know-How und Netzwerk bieten sie Unterstützung bei der Verwirklichung von verschiedensten Ideen.
«Queer Office»
Der Name Queer Office verankert, die zwei wichtigsten Grundgedanken des Vereins. Der Begriff «queer» lässt sich unteranderem mit den deutschen Wörtern eigenartig, komisch, verrückt oder auch spezifisch mit homosexuell übersetzen. Mit queeren Menschen oder Lebensformen sind somit alle gemeint, die normierte heterosexuelle Vorstellungen nicht erfüllen und aus dem Rahmen fallen. Gleichzeitig wird der Begriff vor allem inklusiv genutzt. Mit dem Begriff queer wird versucht das Denken in Schubladen zu vermeiden und Platz für Vielfältigkeit zu schaffen.
Queer Office wendet sich solchen queeren Themen zu, macht sie Sichtbar und feiert die Vielfältigkeit. Mit dem Begriff Office will das Kollektiv ihre Vision verankern, bald in Luzern ein fester Standort zu haben. Gerade durch die Auflösung der Homosexuellen Arbeitsgruppen Luzern (HALU) Ende Jahr finden sie es wichtig, dass es in Luzern bald wieder einen Knotenpunkt gibt. Einen Hafen für queere Menschen in und um Luzern. Für die Umsetzung dieser Vision fehlen bis anhin die finanziellen Mittel. Trotzdem versteht sich Queer Office jetzt schon als Anlaufstelle und versucht mit ihrer Präsenz und Leidenschaft aktiv die queer Community in Luzern zu stützen und fördern. Dafür setzt sich jede der vier Frauen mit einem hohen Engagement ehrenamtlich ein.
Winterfest «Future Families-Vielfalt ist Realität» am 7. & 8. Februar 2015 in Luzern
Die erste Veranstaltung unter dem offiziellen Namen Queer Office findet am 7. & 8. Februar 2015 in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Regenbogenfamilien statt, Hauptssponsoren des Events sind der Schweizer Dachverband der Schwulen PINK CROSS und die Lesbensorganisation Schweiz LOS. Am Event wird die Thematik von vielfältigen Familienformen aufgegriffen. Queer Office setzt sich für die gleichwertige Anerkennung der realen Vielfältigkeit von Familienmodellen in der Gesellschaft und Politik ein.
Hauptprogrammpunkt wird die Diskussion über die Abstimmung der CVP Initiative «Für Ehe und Familie – Gegen die Heiratsstrafe» sein. Die Ehe würde, bei einer Annahme der Initiative, als eine exklusive Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau definiert werden. Dies würde die langjährige, harte Arbeit im Kampf für gleichberechtigte Anerkennung von homosexuellen Paaren in der Schweiz um Jahre zurückwerfen. Für eine spannende Diskussion ist mit dem CVP-Nationalrat und Vater der Initiative Gerhard Pfister und dem Grünen Nationalrat Dr. Roland Fischer gesorgt. Moderiert wird das Podium von SRF- Moderatorin Sonja Hasler.
Weitere Infos zum Rahmenprogramm auf queeroffice.ch