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Bötschi klatscht


TIL SCHWEIGERS BACKPFEIFE UND EIN PUTZSKLAVE

Momoll, es war ein ausgesprochen heisser Sommer – auch für mich als Klatschkolumnist. In Berlin rannte ich mit dem Bösewicht aus dem Bond-Film «Quantum of Solace» aufs Tram, Wochen später traf ich in Zürich einen Putzsklaven.

Normal kann so einer nicht sein, denke ich. Zuerst gewinnt Til Schweiger die grösste Auszeichnung seines Lebens: Bei der diesjährigen Verleihung des Deut-schen Filmpreises in Berlin wurde er zum ersten Mal mit einer Lola ausgezeichnet – für den Film «Honig im Kopf». Nur Stunden später stieg ihm der Erfolg in den Kopf: Im Restaurant Borchardt verpasste er Schauspielkollege Elyas M. Barek eine Backpfeife – und das vor den Augen seiner ältesten Tochter Luna. Es heisst, Til sei im «Borchardt» ziemlich blau gewesen. Meine Berliner Freunde behaupten, dass sei nicht aussergewöhnlich. Warum ich an dieser Stelle über Schweigers Prügel- und Saufkünste berichte? Ich verbrachte den ersten Teil des Hitzesommers 2015 in der deutschen Hauptstadt. Im «Borchardt» war ich auch, an einem anderen Abend allerdings. Ich mag den Laden. Ich war auch schon betrunken dort drinnen. Sehr sogar. Geschlagen habe ich trotzdem keinen, anderswo in Berlin übrigens auch nicht. Nicht Schauspieler Daniel Brühl («Rush – alles für den Sieg», «Lila, Lila»), der neben mir Kaffee trank. Und auch nicht Mathieu Amalric, Bösewicht im Bond-Film «Quantum of Solace» von Marc Forster, als er mit mir aufs Tram rannte.

Derart weltstadterprobt flog ich nach Hause zurück und erlebte ... die nächste Überraschung. Ohne Promi, aber mit Servelat. Aber schön langsam und alles der Reihe nach: Angefangen hat die Geschichte mit dem Entrümpeln meines Kellerabteils. Ich ziehe demnächst um. Weggeschmissen habe ich ... ach, egal, nur so viel sei erwähnt: Ich fand auch alte Fotos. Ich meine richtige Fotos. Also solche, die noch auf Papier ausgedruckt wur-den und nicht nur irgendwo im Handy oder einer Wolke drin stecken.Einige besonders hübsche Fotos habe ich während einer Party aufgenommen, die vor einigen Jahren in der Labor-Bar stattfand. Ja, der «Aeschbi» – Kurt Aeschbacher – ist auch auf zwei, drei Fotos drauf. Das ist aber eine andere Geschichte. Geknipst habe ich auch Melchior Burch und Pius Knecht von der «Männer-zone». Du meine Güte, waren wir an diesem Abend alle hübsch kostümiert. Und noch so jung.Weil ich nett sein wollte, brachte ich das Foto dem Melchior im Laden vorbei. Ich dachte wirklich nichts Böses, als ich an jenem stickig heissen Freitagnachmittag die Türe zur «Männerzone» aufdrückte und vor mir plötzlich ein nackter Mann mit inem Lederhalsband und e....... Penis stand. Uiuiui! Ich gebe zu, eine Viertausendstelsekunde war ich schockiert, als ich dann zum Glück Melchiors beruhigende Stimme im Hintergrund hörte: «Keine Angst, das ist nur unser Putzsklave.» Ist ja schon gut, mehr verrate ich nicht. Mehr gäbe es allerdings auch nicht zu erzählen. Ich überreichte Melchior das Foto und stapfte mit errötetem Haupt von dannen – unsereins, das unverdorbene Landei. Die Berliner mögen scheinbar Landeier – jedenfalls waren in der deutschen Hauptstadt alle nett mit mir, alle Taxifahrer, alle Türsteher (sogar der gefürchtete Sven Marquardt vom «Berghain»). Und was mir noch aufgefallen ist: In Berlin schert sich in den Clubs kein Mensch darum, dass eigentlich Rauchverbot herrschen täte. Ich als Fast-immer-Nichtraucher finde das cool. Warum? Mein Motto lautet: Besser Tabak als Schweiss! Und was lese ich da gerade? Luna, Til Schweigers Tochter, soll sich ge-prügelt haben. Sie feierte auf der Hamburger Reeperbahn. Als sie einen Club verliess, blieb ihre Tasche zurück. Als sie diese holen wollte, verlangten die Türsteher ihren Ausweis – der in der Tasche war. Es kam zum Streit. Luna soll geschlagen und getreten haben. Ach Til!

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