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Pink Apple wird erwachsen


Kino Einige Highlights zur 18. Ausgabe des grössten schwullesbischen Filmfestivals der Schweiz steht fest

Das diesjährige Pink Apple, grösstes Filmfestival der Schweiz, das sich hauptsächlich Werken mit lesbischen, schwulen und verwandten Themen widmet, startet dieses Jahr am 29. April. Bis 7. Mai geht das Festival in Zürich über die Bühne, danach folgt traditionsgemäss vom 8. bis 10. Mai Frauenfeld. Eröffnungsfilm wird «Sangailé» aus Litauen. Erstmals ehrt Pink Apple dieses Jahr zudem eine Persönlichkeit aus der Filmwelt mit einem Festivalpreis.

Wer 18 wird, wird erwachsen und darf somit all das, was er oder sie als Minderjährige/r noch nicht durfte. Zur Feier des Übertritts ins Erwachsenenalter gönnt sich Pink Apple einen Programmpunkt mit Filmen mit Schutzalter 18. Dazu gehört ein Special zum Filmemacher Antonio Da Silva. Der gebürtige Portugiese verwischt die Grenzen zwischen Kunst und Pornografie – und will anlässlich seines Besuchs in Zürich gar Darsteller für einen neuen Film casten.

Der Hauptteil des Programms bleibt jedoch – je nach Blickwinkel – gesittet. Eröffnet wird das diesjährige Filmfestival mit «Sangailé» der in Paris lebenden litauischen Regisseurin Alanté Kavaïté. Die Filmemacherin drehte die Liebesgeschichte zweier junger Mädchen in ihrer Heimat. Am renommierten Sundance Festival holte Kavaïté dafür den begehrten Preis für die beste Regie in der Kategorie World Cinema Dramatic.

Neben der erwähnten sanften, erotischen Ausschweifung unter dem Motto 18+ setzt das Festival auf weitere Schwerpunktthemen. Homosexualität in Kuba ist eines davon. Ausgehend vom viel beachteten Kultfilm «Fresa y chocolate» wirft Pink Apple einen Blick auf die Darstellung von Schwulen und Lesben in kubanischen Filmen. Zwei weitere Schwerpunktthemen sind das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren sowie New Queer Cinema – der Begriff steht für die Welle von Filmen mit schwuler und lesbischer Thematik in den Neunzigerjahren, die nicht nur das Kino entscheidend prägten sondern auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von sexuellen Minderheiten.

Pink Apple Festival Award an Lionel Baier

Erstmals in seiner Geschichte vergibt Pink Apple dieses Jahr einen «Pink Apple Festival Award». Er ist mit 3000 Franken dotiert und zeichnet einen Filmschaffenden oder eine Filmschaffende für sein oder ihr Werk aus. Der diesjährige Preis wird an den Westschweizer Lionel Baier verliehen. Der 1975 in Lausanne geborene Regisseur drehte vor 15 Jahren einen viel beachteten Dokumentarfilm über die erste Gay Pride in Sion. 2004 kam sein Film «Garçon stupide» in die Kinos. Seit 2002 steht Baier zudem der Abteilung Film der Waadtländer Kunsthochschule «Ecal» vor.

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