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Norwegen: Kirche traut Homosexuelle


Alle 12 Bischöfe der Bischofskonferenz haben beschlossen, dass in Zukunft auch Schwule und Lesben kirchlich heiraten dürfen. Eine Kirchengruppe spricht von einem «historischen Durchbruch.»

In Norwegen hat die Organisation «Åpen folkekirke», also «Offene Volkskirche» erfolgreich dafür gekämpft, dass in Zukunft Schwule und Lesben kirchlich heiraten dürfen. Nun hat die norwegische Bischofskonferenz einstimmig beschlossen, dass alle Kirchen Trauungen anbieten sollen. Wenn ein Priester oder andere Angestellte nicht an der Zeremonie teilnehmen wollen, können sie das jedoch verweigern.

Sturla Stålsett, der Vorsitzende der Organisation sagte: «Wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung. Es ist ein historischer Durchbruch, dass alle Bischöfe die gleichberechtigte Trauung empfehlen.»

Norwegen gilt als sehr fortschrittliches Land was die Gleichberechtigung Homosexueller angeht. Als erstes Land weltweit führte es 1981 ein Antidiskriminierungsgesetz ein und bereits 1993 konnten Schwule und Lesben ihre Partnerschaft eintragen lassen. Und nun wird aus der Segnung, die die norwegische Kirche bereits anbietet, dieselbige Ehe wie die von Heterosexuellen. Sturla Stålsett rechnet damit, dass die ersten Hochzeiten im Jahr 2017 stattfinden würden.

Die norwegische Kirche ist die evangelisch-lutherische Volkskirche Norwegens. Rund 76 Prozent aller Norweger gehören ihr an. Auch die anderen skandinavischen Kirchen sind liberal gegenüber Homosexuellen: Die schwedische Kirche traut Homosexuelle seit 2009 genauso wie Heterosexuelle. In Dänemark sowie auf Island gibt es immerhin Segnungen.

Die Stabkirche Heddal, die größte ihrer Art in Norwegen. Auch hier können sich in Zukunft Homosexuelle kirchlich trauen lassen.

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